Business Talk und Women Leadership – warum Networking essenziell für erfolgreiche PR-Arbeit und Karriere ist

von
Lisa Kiefer, Nadine Dusberger

Business Woman

Das Thema Women Leadership erfährt immer mehr Sichtbarkeit – genau wie das Bewusstsein dafür, dass Mixed Leadership nicht nur fair, sondern auch smart ist. Unternehmen mit einer ausgewogenen Besetzung von Männern und Frauen sind in der Unternehmensführung wirtschaftlich erfolgreicher und als Arbeitgeber attraktiver. Zum Glück ist diese Erkenntnis längst in der Mitte des gesellschaftlichen Diskurses angekommen. Auf dem Karriereweg ist gezieltes Networking vor allem bei Young Professionals ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes Werkzeug für den Aufstieg.

Im Interview mit Lisa Kiefer spricht Nadine Dusberger, Head of Healthcare Communications, über die Förderung von Frauen in Führungspositionen sowie die Relevanz und die Vorteile des Netzwerkens für die PR-Arbeit. Außerdem gibt sie fünf Tipps, wie erfolgreiches Networking gelingen kann.

Nadine, die Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen nimmt immer mehr zu – wie schätzt Du diese Entwicklung mit Blick auf Women Leadership und die gezielte Förderung von Frauen ein?

Nadine Dusberger: Ich persönlich finde es sehr positiv zu beobachten, dass dieses Thema immer mehr an Fahrt gewinnt, stetig mehr Frauen in Führungspositionen anzutreffen sind und allgemein die Sichtbarkeit für Frauen in diesen Positionen zunimmt. Was ich mir jedoch gleichzeitig wünsche – und das muss sich meiner Ansicht nach parallel hierzu entwickeln – und erwarte, ist, dass sich noch mehr Frauen die Sichtbarkeit und Verantwortung in Führungspositionen auch zutrauen. 

Wie könnte Deiner Ansicht nach ein solches Empowerment aussehen?

Nadine Dusberger: Für mich gibt es drei entscheidende Hebel, die Frauen darin befähigen können, sich Führungspositionen zuzutrauen:

Zum einen kann es hilfreich sein, sich ein Role Model zu suchen, an dem man sich orientieren kann.

Zum zweiten rate ich weiblichen Young Professionals, an Mentoring-Programmen teilzunehmen, um sich mit einer/einem Mentor/in zu Themen und Herausforderungen des beruflichen Alltags auszutauschen. Es kann sehr gut sein, mit einer Person, die einst in der gleichen Position war, Situationen gemeinsam zu reflektieren, zu bewerten – und gegebenenfalls auch Auswege zu finden.

Drittens würde ich mir hinsichtlich des Empowerments als nächsten Evolutionsschritt wünschen, dass Führungspositionen für Frauen selbstverständlich sind. Es sollte nicht mehr besonders interessant oder außergewöhnlich sein, dass ich eine Frau bin. Es sollte auch nicht den Ausschlag für die Besetzung einer Position geben.

Vielmehr sollte es selbstverständlich sein: Ich bin Führungskraft und ich bin qualifiziert – Punkt. Je mehr Selbstverständlichkeit wir in dieses Thema bringen, desto weniger müssen wir hoffentlich darüber sprechen. 

Du meintest einmal „Jeder von uns sollte Netzwerken“ – welche Vorteile ergeben sich Deiner Ansicht nach insbesondere für weibliche Young Professionals hierbei?

Nadine Dusberger: Einige. Als junge Frau war ich eher introvertiert. Präsentationen und Vorträge mochte ich nicht besonders. Durch mein frühes Engagement bei dem Netzwerk Rotaract und der Übernahme des Präsidentenamtes meines Clubs musste ich plötzlich über meinen eigenen Schatten springen und unseren Rotaract-Club auch vor damals noch ausschließlich männlich geprägten Rotary Clubs vorstellen.

Was will ich damit sagen? Durch Situationen wie diese entwickelst Du Dich und Dein Skillset weiter. Du erhältst die Möglichkeit, Dich in einem geschützten Rahmen auszuprobieren und Dir Rückmeldung einzuholen. Es ergibt sich also die Chance, aus der persönlichen Komfortzone auszubrechen und mehr Selbstsicherheit zu gewinnen.

Heute gibt es viele unterschiedliche Netzwerke, in die sich Young Professionals einbringen können. Das fängt beim eigenen Team an, geht weiter über Netzwerke innerhalb der eigenen beruflichen Disziplin – wie zum Beispiel die GPRA und DPRG Young Professionals oder BdKom – bis hin zu berufsübergreifenden Netzwerken. Für weibliche Young Professional gibt es zum Beispiel die Next Gens der Global Women in PR, abgekürzt GWPR, oder Netzwerkveranstaltungen wie die von den Global Digital Women, um nur zwei zu nennen. Ich bin davon überzeugt, dass es für jede/n das richtige Netzwerk gibt. Das A und O ist es, einfach erst einmal anzufangen.

Was sind Deine top fünf Tipps fürs Netzwerken?

Nadine Dusberger: Mein erster Tipp ist: Ignoriere alle vermeintlich goldenen Regeln des Netzwerkens und finde Deinen eigenen Weg. Man kann noch so strategisch an die Sache rangehen, am Ende geht es um die Beziehung von Mensch zu Mensch. Und das sollte Spaß machen!

Zudem gilt das Credo: Traue Dich zu fragen und aufzufallen. Gehe aktiv auf andere Menschen zu und komm aus der Deckung. Übrigens: Die Erfahrung zeigt, dass kein Netzwerk entstehen kann, wenn keine Zeit darin investiert wird. Deswegen arbeite aktiv im Netzwerk mit und übernimm Verantwortung. Nicht zuletzt möchte ich Young Professionals – gerne auch weiblichen – besonders ans Herz legen, möglichst allein zu Veranstaltungen zu gehen. Innerhalb einer Gruppe kommt man tendenziell weniger aus der eigenen Komfortzone heraus und hat eine geringere Offenheit für neue Kontakte. Was mich dann auch schon zu meinem fünften Tipp bringt – erinnere Dich immer daran: Life begins at the end of your comfort zone.

Wenn Du weiblichen Young Professionals auf ihrem Karriereweg eine Sache mitgeben könntest, welche wäre das?

Nadine Dusberger: „Seid mutig, traut Euch zu fragen – und bleibt unbedingt dran.“

 

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  • Lisa Kiefer

    Lisa Kiefer ist als Senior Account Executive im Bereich Corporate Communications bei FleishmanHillard Germany tätig. In der täglichen Kundenarbeit berät sie Unternehmen in Projekten der externen und internen Kommunikation, mit den Schwerpunkten Media Relations, Reputation Management, Content Creation, Projektmanagement sowie...

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