Frauen-Vorsatz für 2022: digital sichtbar werden – drei Tipps von einer Digital-Expertin für den Erfolg

von
Stefanie Söhnchen

Zwei FrauenIn meinem Team von 15 Personen gab es nur einen Mann. Er war der Einzige, der nach einer Gehaltserhöhung fragte. Eine Kollegin sagte zu mir im Rahmen eines Mitarbeiterinnen-Gesprächs sogar, dass mehr Gehalt nicht nötig gewesen sei. Die Stimmen von Frauen in der Arbeitswelt sind immer noch leise, immer noch verhalten – und immer noch behaftet mit dem Gefühl, froh sein zu können, überhaupt am Tisch sitzen zu dürfen. Doch die digitale Welt bietet einen Tisch, der groß genug für uns alle ist. Jetzt ist es Zeit für ambitionierte Ladies, Platz zu nehmen.

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Digitale Sichtbarkeit hat viele Vorteile: Der Traumjob findet sich einfacher, ein Dialog mit Gleichgesinnten in einem Netzwerk entsteht und die eigenen Talente dürfen auf der Bühne stehen.

Erfahrungsgemäß ertappen sich viele Frauen in allen drei Punkten bei einem negativen Dialog mit ihrer inneren Stimme: „Den perfekten Job gibt es nicht – es geht mir doch gut, wo ich bin.“ „Was habe ich schon zu sagen, was andere nachhaltig interessiert?“ oder: „Bestimmt denken alle, ich sei arrogant, wenn ich darüber rede, was ich weiß und kann.“

Dieser innere Monolog hält sie genau dort fest, wo sie stehen. Ein Wachstum oder Weiterkommen erscheint unmöglich. Und mit diesen Glaubenssätzen ist es das auch.

Deshalb, Ladies, fassen wir uns 2022 ein Herz und testen diese Überzeugungen doch einfach mal auf ihren Wahrheitsgehalt. Wer weiß: Wenn sie nicht stimmen, könnten wertvolle Veränderungen passieren…

Hier sind drei Wege, wie Sie Ihre digitale Sichtbarkeit vergrößern können – je nachdem, was sich für Sie gut anfühlt.

Digital sichtbar werden – Tipp 1: liken & kommentieren bei anderen

Niemand sagt, dass Sie sich gleich kommunikativ voll reinstürzen und eigenen Content posten müssen, wenn Sie sich damit nicht wohlfühlen.

Ein richtig guter und noch dazu wertschätzender Einstieg ist, den Content von anderen zu liken oder sogar dort zu kommentieren.

Suchen Sie sich dafür auf einem Netzwerk Ihrer Wahl (z. B. auf LinkedIn, Xing oder Twitter für Business) interessante Menschen, Hashtags (Themendiskussionen) oder Gruppen und folgen ihnen. Zunächst können Sie auch erst einmal nur still lesen.

Was wird diskutiert? In welcher Detailtiefe? Wer sind wiederkehrende Wortführer/-innen? Liken können Sie zwanglos von Anfang an. Vergeben Sie dabei auch Reaktionen außerhalb des „Like“ – das wird vom Netzwerk positiv gewertet. Zudem sind diese viel seltener, sodass der/die Verfasser/-in leichter auf Sie aufmerksam wird.

Sobald Sie sich einen Überblick verschafft haben, versuchen Sie sich an einem eigenen Kommentar. Das kann zu Beginn etwas Einfaches sein wie „Danke für den tollen Beitrag, er hat mir gut gefallen“ – oder Sie äußern gleich Ihre eigene Ansicht. 

Digital sichtbar werden – Tipp 2: Rat geben

Im Digitalen sind solche Inhalte am erfolgreichsten, die einen Mehrwert für andere bieten. Also Beiträge, von denen Leser/-innen etwas mitnehmen.

Daher funktioniert besonders gut, wenn Sie andere schlauer machen. Damit können sie sich dann selbst positionieren oder in anderer Hinsicht weiterkommen.

Daher ist ein sicherer Weg zu relevantem, individuellem Content, wenn Sie sich überlegen, wie Sie anderen mit Ihrem Wissen weiterhelfen können.

Wissen Sie, wie man Blumen bindet? Wie man einen Welpen stubenrein kriegt? Wie man mit Scrum arbeitet? Wie man sich bei der Arbeit gut organisiert? Wie man junge Talente findet und fördert?

Die Bandbreite ist groß. Wenn Sie ein Thema auswählen, das zu Ihrer Karriere passt, kann es Sie auch im Job weiterbringen, denn es führt zu interessanten neuen Kontakten und Sichtweisen.

Überlegen Sie sich also: Was ist meine Nische, in der ich gut einen Rat geben kann? Und dann testen Sie aus, wie Sie das für Ihr Netzwerk am besten verpacken können. Grundsätzlich gilt: Sie können ruhig mit einem Text und einem Bild anfangen und Erfahrung sammeln.

Digital sichtbar werden – Tipp 3: Warte nicht darauf, gefunden zu werden

Es kommt niemand, der sagt: „Auf Sie habe ich gewartet – Gott sei Dank, dass ich Sie endlich gefunden habe. Nehmen Sie den Job, das Netzwerk und natürlich das Gehalt, das Sie sich immer gewünscht haben.“

Natürlich kann so etwas in Einzelfällen auch passieren. Das ist aber sehr selten, ohne dass sich Frau vorher bewusst sichtbar an den eingangs zitierten Tisch gesetzt hätte.

Daher ist aktives Netzwerken (online und offline) ein viel sichererer Weg, neue Möglichkeiten zu eröffnen. Und hier geht es ausdrücklich nicht um ein „Ich befreunde Sie mal, damit ich Sie gebrauchen kann“ – das ist auch in der digitalen Welt eine fiese Idee.

Vielmehr geht es wie bei Tipp 2 um ein Geben und Nehmen. Auch ein Headhunter will seine Provision. Auch eine Podcasterin will spannende Folgen produzieren. Und ein Arbeitgeber hat natürlich Interesse an einem Top-Team.

Das heißt: solang Sie mit der Einstellung „Wir haben beide etwas von einer Verbindung“ ans Netzwerken herangehen, werden Sie sich wundern, wie viele Türen schon nach dem ersten Schritt aufgehen können.

Schreiben Sie Headhunterinnen aktiv an. Bewerben Sie sich initiativ, wenn Sie ein Unternehmen gut finden. Fragen Sie andere, wie sie Herausforderungen meistern.

Und: Machen Sie sich bloß keinen Kopf! Es ist keine Sache von Leben und Tod – aber ein Universum, in dem Sie sich ausprobieren, lernen und vielleicht wichtige Schritte auf Ihrem Weg der Selbstverwirklichung und des Glücks gehen können.

Was haben Sie zu verlieren?

 

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