Dass Haie für das Ökosystem unabdingbar sind und eine wichtige Rolle spielen, wissen mittlerweile viele Menschen. Dass aber jährlich rund 73 Millionen Haie allein für ihre Flossen getötet werden, ist leider nicht so vielen bewusst. Und dass Europa dabei eine nicht eben kleine Rolle spielt(e), weiß leider kaum jemand. In unserem 2021er Pro bono-Projekt haben wir uns deshalb entschieden, die Kampagne STOP FINNING – STOP THE TRADE der Organisation Sharkproject zu unterstützen und Haien so eine Stimme zu geben. Genauer gesagt: eine Million Stimmen zu geben.
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Sharkproject hat die europaweite Kampagne STOP FINNING – STOP THE TRADE entwickelt, die sich gegen die Praxis des Abtrennens von Haiflossen (das so genannte Finning) richtet. Eine Petition soll helfen, die Gesetzgebung entsprechend zu beeinflussen. Konkret soll die „Fins Naturally Attached”-Verordnung der Europäischen Union künftig auch auf den Export, Import und Transit von Haien und Rochen ausgeweitet werden.
Zum Start der Zusammenarbeit mit Sharkproject hatten in ganz Europa rund 209.000 Menschen die Petition unterzeichnet, etwa 55.000 dieser Stimmen kamen aus Deutschland. Laut Verteilungsschlüssel mussten in Deutschland aber insgesamt mehr als 72.000 Unterzeichner bis Ende Januar 2022 ihre Stimme für Europas Haie abgeben.
Unsere Aufgabe war es, in Deutschland Sichtbarkeit für das Anliegen und das konkrete Ziel zu schaffen, um die erforderlichen Stimmen zur Unterstützung der Initiative zu gewinnen.
1. Das FleishmanHillard-Netzwerk überzeugen
Uns war klar: Jede Stimme zählt! Also holten wir auch alle unsere Kolleg/innen an Bord. Anlässlich des Shark Awareness Days am 14.07.21 organisierten wir eine „Shark & Tell“-Session: Dort zeigte ich meinen Kolleg:innen einige meiner Bild- und Videoaufnahmen, die ich während meiner Tauchgänge mit Haien gemacht hatte, und erzählte, weshalb ich mich seit vielen Jahren für den Haischutz einsetze und warum diese Meeresbewohner so schützenswert sind.
Dazu kommt natürlich: Als Teil einer Netzwerkagentur hat man ein Netzwerk zur Verfügung! Da die benötigte eine Million Stimmen für „Europas Haie” in einem bestimmten Schlüssel auf die „europäische Staaten” verteilt waren, lag es auf der Hand, auch die Kolleg/innen aus ganz Europa über unsere Aktivitäten zu informieren und zur Unterzeichnung der Petition aufzurufen.
2. Zusammenarbeit mit Influencern anstoßen & eigene Kanäle nutzen
Rund 17.000 Stimmen allein über unser Netzwerk zu sammeln, würde nicht funktionieren. Also sprachen wir mit Menschen, die über Instagram, TikTok und auch Podcasts deutlich mehr Leute erreichen können als wir. Wir traten in Kontakt mit Influencern, die sich besonders im Bereich Tier- und Umweltschutz engagieren oder als Unterwassersportler eine große Anzahl an Followern haben. Mit Erfolg: Viele der Influencer teilten die Petition und riefen ihre Follower dazu auf, diese zu unterzeichnen und sich so für den Haischutz einzusetzen.
Darüber hinaus organisierten wir auf der Social Audio-Plattform Clubhouse eine Gesprächsrunde mit Vertretern der Deutschen Meeresstiftung, Pro Wildlife, Sharkproject und der Initiative Stop Finning. Die Experten klärten über das Ökosystem Meer und dessen Bedeutung für das Leben auf, sprachen über den Stellenwert von Biodiversität für das Gleichgewicht der Meere und stellten die EU-Initiative STOP FINNING – STOP THE TRADE vor.
Natürlich wurden auch die FleishmanHillard Deutschland-Kanäle auf Instagram und LinkedIn anlässlich des Shark Awareness Days mit entsprechenden Posts bespielt, um unsere Follower auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.
3. Mit Medien sprechen & Interviewpartner vermitteln
Neben der Zusammenarbeit mit Influencern gingen wir auch auf unsere Kontakte in Printmedien, TV und Radio zu. In verschiedenen Medien wurde auf den Haischutz in Europa aufmerksam gemacht und Sharkproject als Interviewpartner vermittelt.
Ein Zeichen setzen: STOP FINNING – STOP THE TRADE
Gespannt verfolgten wir, wie die Stimmenanzahl in allen europäischen Ländern stieg, und freuten uns, wenn es wieder ein Land geschafft hatte, die nötige Anzahl an Stimmen zu erreichen.
Zum 31.01.2022 war es dann offiziell: Es haben über 1,2 Millionen EU-Bürger ihre Stimme abgegeben, 17 Länder haben ihre festgelegte Schwelle erreicht – darunter auch Deutschland. Wir sind stolz darauf, dass unsere Arbeit dazu beigetragen hat, in Deutschland 494.078 Unterschriften zu sammeln (Ziel: rund 72.000)!
Zum aktuellen Zeitpunkt werden alle abgegebenen Stimmen ausgewertet und geprüft – dafür haben die entsprechenden Behörden bis zum 31.07.22 Zeit. Bis dahin heißt es Daumen drücken: Wenn eine Million gültige Stimmen übrigbleiben, werden die Sprecher der Initiative STOP FINNING – STOP THE TRADE dem EU-Ausschuss das Anliegen vortragen.
Wie auch immer die finale Prüfung ausgeht: 1,2 Millionen abgegebene Stimmen sind ein sehr großer Erfolg für die Initiative und ein starkes Zeichen, dass der Haifischflossen-Handel keinen Platz mehr in der EU hat.
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