Bewegtbild in der Gesundheitskommunikation: Tipps und Tricks unserer Video-Expertin

Sabine Berger - Bewegtbild

Was sollte bei der Videoproduktion in der Gesundheitskommunikation beachtet werden – und gibt es bestimmte Inhalte, die sich besonders gut transportieren lassen? Gerade in der Gesundheitskommunikation werden Bewegtbilder immer wichtiger. Sie bringen jedoch auch einige Herausforderungen mit sich – besonders in Anbetracht der vielfältigen Regularien im Gesundheitsmarkt.

Unsere Expertin Sabine Berger, Managing Supervisorin bei FleishmanHillard und Leiterin des Bereiches Video, weiß dank ihrer langjährigen Erfahrung als Fernsehjournalistin ganz genau, worauf es bei Bewegtbildern in der Gesundheitskommunikation ankommt. Im Interview verrät sie die wichtigsten Faktoren für authentische Bewegbilder mit echtem Mehrwert.

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Welche Inhalte eignen sich gut für Videos im Gesundheitsbereich?

Berger: „Ich glaube, dass Menschen vor allem andere Menschen sehen wollen. Also eignen sich alle Inhalte, in denen Menschen die Hauptrolle spielen – glücklicherweise ist das im Gesundheitsbereich mehr noch als anderswo der Fall! Es gibt großartige, animierte Erklärfilme. Aber ich bin ganz klar ein Fan von realgedrehten Videos. Ich glaube nicht, dass Healthcare-Inhalte zu trocken, zu komplex sind. Lasst uns einfach jene fragen, um die es geht – und gleich die Kamera auf das Geschehen richten.

Wenn wir zum Beispiel Ablauf oder Wirkweise einer neuen Krebstherapie erklären, gehen wir zu den Betroffenen und schauen ihnen über die Schulter. Wir gehen ins Labor, ins Krankenhaus, in den OP. Videos werden so ein Stück weit zu Portraits und lassen die Zuschauer fühlen, was andere bewegt, motiviert und auch zur Verzweiflung bringt. Das macht selbst schwierige Themen begreifbar und vor allem: interessant. Mission erfüllt.“

Was kann im Gesundheitsbereich besonders gut durch Videos vermittelt werden?

Berger: „Eigentlich alles. Wissensvermittlung im Bewegtbild boomt und generiert hohe Klickraten. Damit das klappt, muss man sich aber die Mühe machen, spannende Bildwelten auch für schwierige Inhalte zu kreieren. Im Video gilt immer: Bild vor Text! Die Bilder sind das, was die Zuschauer hauptsächlich wahrnehmen. Bilder berühren uns und bleiben hängen. Meines Erachtens gibt es so gut wie keinen Inhalt, für den kein spannendes visuelles Storytelling aufgesetzt werden kann.“

Was ist das Besondere an Bewegtbild-Content in der Gesundheitskommunikation?

Berger: „Besonders sind für mich die komplexen und gleichzeitig sehr emotionalen Inhalte. In Healthcare-Videos geht es um Gesundheit und Krankheit, um Themen, die uns alle betreffen oder betroffen machen: Ärzt/-innen berichten über Krankheiten und Therapien, Patient/-innen erzählen von ihren Hoffnungen und Leiden. Menschen und ihre Emotionen sind vor der Kamera besonders präsent. Dabei sind sie verletzlich und angreifbar.

Das heißt für uns, dass wir schon bei den Dreharbeiten besonders sensibel vorgehen müssen – im Sinne der Protagonist/-innen, aber auch im Sinne des Publikums. Sensibilität und Respekt haben für Bewegtbild-Content in der Gesundheitskommunikation deshalb einen besonderen Stellenwert.“

Was unterscheidet Videos im Bereich Gesundheit von Videos aus anderen Branchen?

Berger: „Bei Videoproduktionen im Healthcare-Bereich müssen wir inhaltlich genauso exakt sein wie Kolleg/-innen, die schreiben oder Podcasts produzieren. Nichts „versendet“ sich. Darüber hinaus habe ich an die Gestaltung unserer Videos den gleichen Anspruch wie an ein Wissensformat im Netz oder im TV: Ich lege Wert auf ein spannendes Storytelling und Protagonisten, die Schwieriges gut vermitteln können.

Wir alle konsumieren mittlerweile so viel Bewegtbild – unsere besondere Zuschauergruppe aus Healthcare Professionals und Patient/-innen funktioniert in dieser Hinsicht nicht anders als das übrige Publikum.“

Du bist vor einem Jahr zu FH gewechselt. Was sind deine größten Learnings – auch in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Practices?

Berger: „Ich war vor meiner Zeit bei FleishmanHillard lange Jahre Fernsehjournalistin für ein Wissenschaftsmagazin. Ich bringe also sehr viel Produktionserfahrung mit, viele Stunden bei Dreharbeiten und in Interviews. Bis heute bin ich auf der Suche nach Geschichten, die bei den Menschen ankommen – und ich suche Menschen, die uns diese Geschichten erzählen.

Mit diesem Ansatz gehe ich in die Kampagnen und Konzepte jeder Practice: Was berührt die Zielgruppe, die wir erreichen wollen? Was interessiert sie? Es klingt banal, aber dieser Ansatz ist immer richtig – egal um welchen Kunden, welche Marke oder welches Produkt es geht. Worüber ich besonders glücklich bin? Meine Kolleg/-innen bei FleishmanHillard schätzen es, dass ich anders an Dinge herangehe. Und freuen sich wirklich über jedes Videoprojekt, das wir zusammen konzipieren und produzieren. Das ist einfach toll!“

 

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  • Sabine Berger

    Sabine Berger arbeitet bei FleishmanHillard als Videospezialistin und Expertin für Fernsehen und Kamera. Sie hat 20 Jahre Erfahrung als Journalistin und Fernsehredakteurin und war unter anderem für das ZDF, 3sat, Sat.1 und den Verlag Spektrum der Wissenschaft tätig. Ihre Leidenschaft...

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  • Marius Schwarzer

    Marius Schwarzer ist Junior Berater im Bereich Healthcare bei FleishmanHillard Deutschland. Er unterstützt verschiedene Kundenprojekte in den Bereichen Produkt-, Launch- und Krisenkommunikation sowie Social-Media Monitoring und Patientenkommunikation mit einer weiten Spannbreite an Indikationen, z. B. Onkologie, Neurologie, Rheumatologie und Immunologie....

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    Rebecca Itt ist seit August 2021 als Assistent Account Executive im Healthcare Team bei FleishmanHillard Deutschland mit Sitz in Frankfurt tätig. Sie unterstützt bei verschiedenen Projekten, zum Beispiel im Bereich Produkt- und Patientenkommunikation sowie Media Monitoring und Social Media. Sie...

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