Inhalte einer Digitalstrategie
Kommunikator/-innen, bei denen das Thema „Digitalstrategie“ 2022 frisch auf der To-Do-Liste steht, wissen oft nicht, wo sie anfangen sollen. Was sollte in welcher Reihenfolge bedacht werden? Was ist wirklich wichtig und was eher nachgelagert? Hier finden Sie die wesentlichen Überlegungen, um professionell anfangen zu können.
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Status quo-Überblick
Bevor Sie konkret loslegen, nehmen Sie sich etwas Zeit, den Status quo genau zu erfassen. Wenn Sie wissen, wo Sie stehen, können Sie leichter bestimmen, wo Sie hinwollen – und was Sie dafür brauchen.
Im Rahmen dieses ersten Schritts sollten Sie folgende Fragen beantworten:
- Gibt es ein Baseline Measurement der Social-Kanäle (Status quo-Aufnahme der Durchschnittswerte von KPIs für die letzten 6–12 Monate)?
- Wer ist als Unternehmens-Wettbewerber definiert?
- Gibt es bestehende Business- oder Kommunikations-Ziele / KPIs?
- Welche Kommunikationszielgruppen sind definiert? Gibt es schon Personas?
- Welche internen Ressourcen gibt es aktuell? Wie ist das Team strukturiert? Wie soll es perspektivisch aussehen?
- Gibt es im Corporate Design bereits vorgesehene Elemente für Social Media-Inhalte?
- Wie viel Budget habe ich?
Erst wenn Sie sich ein klares Bild verschafft und die entsprechenden Antworten gefunden haben, können Sie hierauf eine solide Digitalstrategie aufbauen.
Zieldefinition für die Digitalstrategie
Wenn es Unternehmens- und vielleicht darüber hinaus auch noch Kommunikationsziele gibt, sollten diese unbedingt in den Kontext der Ziele für die Digitalkommunikation setzen.
Leider ist es aber in vielen Fällen weiterhin so, dass es höchstens oberflächliche Ziele gibt, die eher einer Mission als einem quantifizierten Ziel gleichen.
Falls es keine Unternehmens- oder Kommunikationsziele gibt, definieren Sie für die digitale Kommunikation auf der Basis des Baseline Measurements selbst welche – am besten mit der SMART-Methode, notfalls sind für den Anfang jedoch auch gröbere Ziele ausreichend.
Nur wenn Sie und Ihr Team auf Ziele hinarbeiten, können Sie effizient steuern und Erfolge messen.
Zielgruppen – und wo sie zu finden sind
Nachdem klar ist, was Sie im Namen des Unternehmens erreichen wollen, sollten Sie bestimmen, mit wem Sie eigentlich reden.
Sollte es auch hier beispielsweise aus der Kommunikation, der Produktentwicklung, dem Vertrieb oder der Market Research bereits Zielgruppen geben, schauen Sie, inwiefern Sie diese verwenden können oder abwandeln müssen.
Falls es keine gibt, definieren Sie die passendsten für die Digitalkommunikation. Das ist ein guter Anfang. Wenn Sie dann noch einen Schritt weiter gehen wollen, erstellen Sie relevante Personas für diese Zielgruppen. Hierfür können Sie zum Beispiel das kostenlose Persona-Template verwenden, das wir erstellt haben.
Sobald Sie damit fertig sind, schauen Sie, auf welchen Kanälen diese Zielgruppen besonders stark vertreten und aktiv sind. Priorisieren Sie diese Kanäle in Ihrem digitalen Ökosystem.
Content-Definition
Wenn Sie jetzt wissen, mit wem Sie wo und warum sprechen wollen, können Sie im nächsten Schritt die Themen definieren.
Hierbei geht es darum, nicht einfach Unternehmensbotschaften zu verkünden, sondern die Kommunikation thematisch so zu gestalten, dass die Inhalte immer relevant für Ihre Zielgruppen sind.
Entscheidend ist die Frage: Warum sollte mir jemand seine / ihre Aufmerksamkeit schenken? Was biete ich dafür?
Prozesse
An diesem Punkt wissen Sie mehr oder weniger genau, was Sie mit der Digitalkommunikation für Ihr Unternehmen erreichen wollen – und auch schon, wie Sie das schaffen können.
Dazu aber brauchen Sie belastbare Prozesse.
Definieren Sie ein festes Team, das für die Kommunikation im Netz zuständig ist. Denken Sie dabei auch an Kolleg/-innen aus anderen Abteilungen.
Oft haben auch weitere Stakeholder ein Interesse an digitaler Sichtbarkeit. Das gibt Ihnen die Gelegenheit, die Content-Produktion auf mehrere Schultern zu verteilen.
- Führen Sie eine monatliche Redaktionskonferenz ein, auf der jede/-r dem Team die eigenen Themen vorstellt und sich auf einen Veröffentlichungszeitraum festlegt.
- Führen Sie einen Redaktionsplan ein, der für alle sichtbar und zugänglich ist.
- Führen Sie ein monatliches Reporting ein, in dem Sie darlegen, wo und wie Sie den festgelegten Zielen nähergekommen sind. Besprechen Sie diese Erkenntnisse im Team und leiten Sie Handlungen daraus ab.
Erarbeiten und realisieren Sie diese Punkte gewissenhaft, dann werden Sie erfolgreich in der Digitalkommunikation unterwegs sein.
Natürlich können Sie auch „hemdsärmeliger“ herangehen und einzelne Punkte auslassen. Das hat jedoch den Nachteil, dass Sie nicht professionell steuern können und damit sehr wahrscheinlich auch Ressourcen nicht optimal einsetzen. Damit liegen wichtige Potenziale brach – und das nützt niemandem.
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