Tipps für eine gelungene virtuelle Panel-Moderation

von
Nadine Dusberger, Stefanie Söhnchen, Dr. Sebastian Schwark

Veranstaltungen finden weiterhin digital und damit an den Bildschirmen statt – die Welt steht nicht still und damit auch nicht der Expert/-innen-Austausch zu wichtigen Themen. Im Rahmen des G20-vorbereitenden Global Solutions Summit 2021 haben drei unserer Expert/-innen ein virtuelles Panel moderiert. Nadine Dusberger, Stefanie Söhnchen und Sebastian Schwark teilen ihre Tipps & Learning, damit Sie sie bei Ihrer nächsten Veranstaltung nutzen können.

Nadine Dusberger, Senior Vice President & Head of Healthcare, hat das Panel Wealth and Health: The Importance of Health Investments for Social and Economic Prosperity moderiert

 

Was ist in der Vorbereitung zu beachten / anders als bei einem Live-Panel?

Die Vorbereitung unterscheidet sich aus meiner Sicht nicht maßgeblich von Live-Panels, denn auch hier musst Du Dich vorbereiten, ins Thema einarbeiten und mit den Panelisten ihre Rolle und ihre Key Messages abstimmen. Potenziell gibt es eine stärkere Abstimmung im Vorfeld, um klarzustellen, dass alle zu Wort kommen sollen und jeder Beitrag nicht zu lang sein sollte.

Was ist bei der Durchführung zu beachten / anders als bei einem Live-Panel?

Der größte Unterschied ist hier ganz sicher, dass es schwerer fällt, nonverbale Signale zu senden, falls ein Panelist das Panel zu sehr dominiert, Redebeiträge zu lang werden oder die Zeit knapp wird.

Daher die bessere Absprache im Vorfeld. Ergänzend dazu steht die Mimik mehr im Fokus als bei einem Live-Panel, bei dem Du den ganzen Menschen siehst und es sollten keine virtuellen Hintergründe genutzt werden, um die Situation nicht jede Authentizität zu nehmen.

Was sind No-Gos oder Learnings, die andere nachmachen können?

Echte No-Go’s sind Outfits, die Dein Bild verschwimmen lassen, ansonsten sollte der Hintergrund ruhig sein, um nicht vom Panel abzulenken. Aktives Zuhören, Ausgewogenheit, Themenkenntnis und Spontaneität helfen, um Dynamik entstehen zu lassen.

Und darüber hinaus: Hilft Gelassenheit, um auch mit zusammenbrechenden Internetverbindungen oder unerwarteten Antworten umzugehen.

Stefanie Söhnchen, Vice President Digital Strategy, hat das Panel „Digital divides – Preventing rising inequalities in the digital age“ moderiert

Was ist in der Vorbereitung zu beachten / anders als bei einem Live-Panel?

Im Prinzip ist Vieles ähnlich zu Live-Panels: eine inhaltliche und eine technische Vorbereitung ist absolut wichtig.

Als Moderatorin muss ich mich in das Panel-Thema einlesen und schauen, wie kann ich das Thema gut mit meinen eigenen Erfahrungen verknüpfen. Das hilft zum einen dabei, eine gute, knackige Story in begrenzter Zeit zu erzählen und um ein Gefühl von Nähe und Struktur herzustellen.

Ich spreche auch mit den Teilnehmer/-innen vorher, erkläre meine Gedanken und lasse mir sagen, welche Punkte sie unbedingt anbringen wollen.

Was ist bei der Durchführung zu beachten / anders als bei einem Live-Panel?

Ich verstehe meine Rolle eindeutig als „Bühnen-Bereiterin“ – ich sorge dafür, dass jede/-r individuell und in der Gruppe gut positioniert wird. Das geht über Struktur, Time-Keeping und sympathische Durchsetzungskraft.

Bei einem digitalen Panel finde ich es allerdings schwieriger diplomatisch zu unterbrechen – da die ganze non-verbale Kommunikation sehr schwer sein kann. Ich habe mir daher kleine Kärtchen gebastelt, die anzeigen, dass jemand noch 1 Minute hat oder zum Ende kommen soll – die kamen auch bei den Panelist/-innen gut an.

Was sind No-Gos oder Learnings, die andere nachmachen können?

Gerade bei einem engen Zeitrahmen und mehreren Sprecher/-innen ist eine Strukturlosigkeit ein großes No-Go. Das geht von „ein Thema ist viel zu weit und versucht Gott-und-die-Welt abzudecken“, bis hin zu „es gibt keine klare Absprache, welche/-in Sprecher/-in besonders für welches Thema steht“.

Wer hier als Moderation nicht schon im Vorfeld eine klare Idee hat und diese mit allen Sprecher/-innen abstimmt, kann nicht nur den Dialog nicht gut leiten, sondern verliert auch die Zuschauer/-innen.

Dr. Sebastian Schwark, Senior Vice President & Senior Advisor, hat das Panel: Reducing Inequalities and Vulnerabilities in a Post-Pandemic World moderiert

 

Was ist in der Vorbereitung zu beachten / anders als bei einem Live-Panel?

Vorbereitung ist bei einem online Panel noch wichtiger. Es gibt wenig Möglichkeiten zu improvisieren, da es kaum non-verbale Abstimmungschancen gibt.

Online sieht man Körpersprache etc eher schlecht. Zudem sieht man sich permanent selbst, was ablenken kann, wenn das Bild nicht perfekt vorbereitet ist. Vorteil inline ist allerdings der Chat, den man aber zu nutzen wissen muss.

Auch dies kann ablenken. Insgesamt bedarf online also einer ‘eigenen’ Professionalität.

Was ist bei der Durchführung zu beachten / anders als bei einem Live-Panel?

Die Durchführung ist nur so gut oder schlecht wie die Vorbereitung. Nicht ablenken lassen ist meine wichtigste Einsicht.

Was sind No-Gos oder Learnings, die andere nachmachen können?

Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung sind die drei Imperative. Online ist die Persönlichkeit auf eine Kachel auf dem Bildschirm geschrumpft. Charisma zählt nicht, Inhalte sind alles.

Unsere drei Expert/-innen machen deutlich: wenn auch Sie eine virtuelle Veranstaltung mit verschiedenen Formaten planen, sollten Sie entsprechend die neuen Umweltbedingungen in Ihrer Vorbereitung und auch bei der Durchführung voraussehen und gut planen.

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  • Dr. Sebastian Schwark

    Dr. Sebastian Schwark ist Partner und Senior Vice President bei FleishmanHillard Germany. Er leitet das Corporate Reputation Team und ist ein Experte für professionelles Reputationsmanagement. Sebastian Schwark unterstützt Unternehmen und Führungskräfte dabei, gesellschaftliche Fragen und Anforderungen der Stakeholder erfolgreich zu...

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